Vor einigerzeit hab ich meine Wasseflaschen in einer Herberge vergessen und seitdem nicht vermisst. Wenn ich weiß, dass es am Abend Wasser gibt, brauche ich gar keins mit zu tragen und hab auch kaum Durst. In jeder Stadt und jedem Dorf gibt es Trinkwasserstellen. Jetzt im Winter sind die meisten zwar wegen dem Frost aus, aber manche laufen auch die ganze Zeit frostsicher.

Es hieß, dass es in dem Refugio in Manjarin kein Wasser gibt, und da ich sowieso neue Trinkwasserflaschen brauchte, hab ich im letztem Dorf eine Flasche Mineralwasser gekauft. Doch natürlich gibt es in den Bergen immer Wasser, nur kein Leitungswasser. Also umsonst mitgeschleppt. Und bevor ich es wieder mit ins Tal schleppe spende ich es einem anderen Pilger, der nicht aus den Bächen hier trinken kann.

Die Wasserflasche brauchte ich nicht mehr..

Das bringt mich zum Nachdenken…
Robert hat mal eine Woche nichts getrunken… wie ist das möglich ?
Es gibt Wüstenmäuse, die trinken gar nichts, essen nur trockene Körner und beziehen ihr ganzes Wasser aus  dem Stoffwechsel !
Nahrung besteht grob vereinfacht aus Kohlenwasserstoffen, Ketten aus H-C-H , der wird im Körper verbrannt. Der Kohlenstoff zu Kohlendioxid, und der Wasserstoff zu Wasser !! aus einem H-C-H wird ein H-O-H und da Sauerstoff etwas schwerer als Kohlenstoff ist, sollte aus einem Gramm Fett etwas mehr als ein Gramm Wasser entstehen. Wenn ich also täglich 300g Fett abnehme , hab ich mehr als 300ml Wasser gewonnen.
Der Camino ist zu einfach, ich brauche neue Herrausforderungen !!!
Ich will versuchen so lange wie möglich nichts mehr zu trinken, als Experiment. Hab ich noch nie gemacht 🙂
Und damit es ausgeglichen ist, und werd ich auch weniger Essen. Das was ich noch hab soll die letzten 210km bis Santiago reichen. Gronze.com veranschlagt dafür noch neun Tage.

Essen für 200km 😉

Milchpulver, Zucker, Kakao und Tee spende ich der Herberge

Spende für die Herberge

Heute morgen hab ich das letzte mal etwas getrunken, zwei Glas Kakao. Ich bin sehr gespannt wie das wird !!
Der Australier Tim hat erzählt, dass in Santiago die ersten 10 Pilger am Tag ein fürstliches Essen spendiert bekommen! Die Kirche dort hatte wohl ein Teil Ihre Immobilien an ein Hotel abgegeben unter der Bedingung , dass sie jeden Tag den ersten 10 Pilgern ein Essen umsonst geben. Das ist doch etwas, auf das man sich freuen kann.

5 Kommentare

  1. Also ich bin skeptisch bezüglich dem Wasserbedarf, insbesondere wenn man Wandert.
    Die Idee einfach doch etwas Wasser zu tragen halte ich für gut..
    1g fett wären 40 Kcal, mehr als 3000 kcal pro die wirst du nicht verbrauchen. Also Max höchstens 75g fett verbrennen pro die.
    Wieviel Wasser dann frei wird?! Und Transpiration und Atemluft verbraucht auch Wasser. Ich glaube maximal 2 Tage geht das!
    Liebe Grüsse

    1. Danke für Deinen Rat und Mitgefühl.
      Es ja ein Experiment. 2 Tage, das ist Lehrmeinung! Es gibt aber Gegenbeispiele. und deswegen einfach ausprobieren. Heute Abend, also nach eineinhalb Tagen ohne Wasser, gibt es noch keinerlei Probleme, und der Durst hält sich in Grenzen. Das mit dem Wasser dabei haben zur Sicherheit, ist ne gute Idee. Aber es gibt hier in den Bergen auch alle paar Meter einen Bach. Ich bin weiterhin gespannt 🙂

  2. Ich finde auch eine einsame Wanderung kein optimales Terrain für Experimente mit Wassermangel. Ich hab dann gleich so Ideen von Thrombosen. Auch wenn du jetzt Zeit für Spielchen hast, empfehle ich, das in besser überwachten Situationen zu probieren.

  3. Ich habmal gegooglt, ich achte auf folgende Symptome: Durst, trockene Haut und Schleimhäute, dunkeler Urin, stehenbleibende Hautfalten, Schwindel, Benommenheit, Fieber.
    Solange der Durst sich in Grenzen hält, ich noch urinieren kann und noch Spucke hab sollte es ungefährlich sein.
    Die Blase war heute morgen wieder voll und der Durst hält sich jetzt nach 2 Tagen weiterhin in Grenzen 🙂 Heute soll es Regnen, also Wasser wäre zu not da 🙂

    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Oxidationswasser
    Da steht aus einem Gramm Fett werden 1,1 Gramm flüssiges Oxidationswasser !
    Und das bei einem normalen Mann täglich 300ml Wasser im Stoffwechsel entstehen.

Schreibe einen Kommentar zu Holger Lehner Antworten abbrechen